Der gemütliche Mensch vom Lande ist doch immer wieder erstaunt, mit welch einer Hektik vielerorts die Großstädter ihren Verrichtungen nachgehen! Am Bahnhofsklo herrscht einmal Hochbetrieb, ein anderes Mal scheint hingegen Stille im Örtchen eingekehrt zu sein … . Ein Mann rennt hastig zum Eingang dieser erleichternden Einrichtung hin, und er hält sich schon die Hose! Kaum angekommen, kramt er plötzlich hastig in seinem Portemonnaie herum, dann fällt ihm vor lauter Anspannung auch noch sein sämtliches Kleingeld zu Boden. Er läuft rot an im Gesicht, da hat ein Glück der Toilettenwärter endlich ein Einsehen mit ihm und schließt ihm freundlicherweise das Gatter zum Orte des hochnotpeinlichen Bedürfnisses eilig auf, sodass der Mann schließlich rennend hinter einer Toilettentür verschwindet!
"Ja, die Großstädter! Die müssen wohl für alles Geld verlangen? So ein Schmarrn!" murmelt sich der Stadtbesucher in seinen Bart. Tatsächlich wird in den Städten oftmals für Dinge Geld verlangt, die man auf dem Dorf für nur ein Lächeln bekommt! Da wundert sich natürlich so manch Einer, wenn der Kommerz fast schon vor nichts mehr halt zu machen scheint, in der heutigen Zeit. Muss sich denn selbst das Örtchen an sich unbedingt als eine Geldquelle erweisen?
Nun, dummerweise findet man in einer Stadt selten Büsche, hinter denen noch ungeniert Pipi gemacht werden könnte. Darum bleibt dort auch nur die Auswahl, entweder lieber rechtzeitig eine Toilette aufzusuchen, oder eben vor aller Leute Augen die Hosen runterzulassen! Oh, wie wohl dem, der da keinen Stadtbummel mit Durchfall unternimmt … .
Insgesamt bemerkt der Mensch vom Lande zudem ebenso, wie schnell die Leute doch hier alle gehen, ja des Öfteren sogar rennen, ob von Kaufhaus zu Kaufhaus, von einer Straßenseite auf die andere, vom Schnellimbiss bis in die U-Bahn hinein usw. … . So wie die Verkehrszeichen den Takt diktieren, genauso passen die Bewohner auch gut in das Bild von pulsierendem Leben und rastlosem Amüsement, geführt von bunten Lichtern und ehrfurchteinflößender Baukunst durch endlose Asphaltbahnen hindurch, die den Untergrund, auf dem die Stadt ihr Dasein fristet, gar zu zerfurchen scheinen!
Der Autofahrer wird sich gleichfalls wünschen, sein vierrädriges Gefährt in diesem reinsten 'Stadtdschungel' nicht mehr von einer Einbahnstraße zur nächsten manövrieren zu müssen, nur, um daraufhin festzustellen, dass dort, wo er endlich mühevoll hingefunden hat, gar kein Parkplatz mehr frei für ihn ist! Die Großstadt ist eben an sich ein Pflaster, das nur von versierten Autofahrern mit detaillierten Stadtkenntnissen gemeistert werden kann. Ist das vielleicht auch der Grund, warum S-Bahnen und U-Bahnen in diesen Gebieten so besonders beliebt sind?
Derjenige, der sich und seinem Herzen unnötigen Stress ersparen will, wählt für seinen Stadtbesuch lieber öffentliche Transportmittel, damit ihm Frust und Anspannung nicht noch einen Herzinfarkt bescheren! Wie sang Herbert Grönemeyer noch gleich in seinem 'Mambo'?
